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ewige »Braut des Lammes« offenbar werden, während die Geschichte nur als Zeit der Wanderung und Verhülltheit verstanden werden kann. Es war Symbol und vielfache Weisung zugleich, als Papst Paul VI. auf dem Konzil die Tiara mit der dreifachen Krone auf den Altar legte, damit sie verkauft werde, um von dem Erlös Hungrige zu speisen. Ganz kann die Kirche nur eschatologisch verstanden werden - was aber in keiner Weise die Identität auflockern darf, die zwischen der Kirche, auf deren Offenbarung wir warten, und jener besteht, die jetzt immer neu ihre Unzulänglichkeit bekennt. Wenn es Sinn hat, von so etwas wie einem Glaubensgefühl zu sprechen, so enthält die Erfahrung, in welcher dem Glaubenden die Kirche zu Bewußtsein kommt, das Vertrauen auf eine von Christus gegründete Festigkeit, die Ahnung einer geheimnisvollen inneren Tiefe, aber auch das Gefühl einer mächtigen, durch die Vergänglichkeit der Zeit nach vorn gehenden Bewegung - in eine Zukunft, die nicht hinter Jahren oder Jahrhunderten, sondern hinter der Zeit einfachhin liegt. Vor ihr allerdings steht, für den Einzelnen, wie für die Kirche, das Gericht. | ||
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