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gibt es Augenblicke, in denen der "neue" Mensch durchdringt und seiner selbst inne wird; immer wieder tritt der "alte" davor und verhüllt ihn. So befindet sich der Christ in der schweren Situation, das, was er eigentlich ist, gegen das behaupten zu müssen, was er uneigentlich, aber in fühlbarster Intensität ist. Immer neu entsteht der Zweifel: Bin ich wirklich das, was die Verkündung von mir sagt? Und immer neu muß die Frage im "Trotzdem" des Glaubens, in der "Hoffnung wider die Hoffnung" überwunden werden. Das ist das vierte, was die Offenbarung uns über den Menschen sagt: Was er sein wird, wenn er ins echte Ebenbild gelangt ist, wird erst deutlich am Ende, nach der Auferstehung und dem Gericht. Dazwischen liegt das Kämpfen in der Verhüllung; das Werden im beständigen Widerspruch. Es ist wirklich so: der Christ muß an sein eigenes Christsein glauben. An seine Eigentlichkeit wider die ungeheure Kraft des Uneigentlichen. Man könnte sagen, im Text des Glaubensbekenntnisses fehle ein Artikel; der müßte lauten: Ich glaube an den Menschen, der gebildet wird nach dem Bilde Christi; daß er in mir ist, trotz allem, und daß er, trotz allem, in mir reife. | ||
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