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Das aus kritischer Verantwortung und in methodischem Verfahren zu tun, ist die Aufgabe der christlichen Weltanschauungslehre. Daß dadurch die Aufgabe der Theologie in keiner Weise beeinträchtigt wird, braucht wohl nicht betont zu werden; und ebensowenig, daß Kulturwissenschaft und Philosophie ihre ganze, durch nichts ersetzbare Funktion behalten. Hier geht es um anderes: um die Frage, wie die Welt sich von der Glaubenswahrheit her zeige. Und nicht die Welt im Allgemeinen, sondern die konkrete – zum Beispiel die Dichtung, ja das Werk eines bestimmten Dichters, Hölderlins, oder Rilkes, mit ihren Aussagen und Sinngebungen. Hier sehe ich den Kern der Aufgabe, um die ich mich seit nun über dreißig Jahren bemühe: die Erkenntnis dessen, was in der Begegnung des christlichen Glaubens, sagen wir richtiger, des glaubenden Menschen mit der wirklichen Welt deutlich wird. Dazwischen liegen die Jahre, lang und kurz zugleich, wie in der Perspektive des Vergangenseins Menschenjahre eben zu sein pflegen. Sie haben mir gezeigt, wie wichtig diese Arbeit ist, wie ertragreich sie sein kann – und auch, was geschieht, wenn sie nicht getan wird. | ||
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