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Nun jedenfalls ist die Sache jetzt auf dem Weg zur Heilung, und darüber bin ich froh. - Vor einiger Zeit hat hier Dr. Münster, ein gescheiter, gläubiger Mann, Physiker von Haus aus und Leiter des Rundfunk-Feuilletons, am Radio über das Neue Dogma gesprochen.*1101 Ich schicke Dir das Manuskript zu. Es sind ein paar ein wenig burschikose Stellen darin; im Ganzen scheint es mir aber recht gut. Hoffentlich kommst Du mit Deiner Arbeit ordentlich voran.*1102 Ich denke gern an Deine behagliche Stube, drunten und droben, und an die Stille, in der sich gut sinnieren läßt. Komme gut in den Advent, lieber Josef, und bleib recht gesund. Viele Grüße. Romano. 182. Brief vom 11.12.1950, München. [Maschinenschriftlich bis auf Unterschrift, Anmerkung und Nachsatz] Prof. Dr. Romano GuardiniMünchen 23, den 11. Dezember 1950 Kunigundenstr. 51 Lieber Josef! Zunächst schicke ich Dir hier einen Aufsatz, der Dich interessieren wird.*1103 In Anbetracht der Tatsache, daß es keine katholische Zeitschrift ist, muß man die fast sympathisierende Objektivität schätzen, mit der er geschrieben ist.* Schicke ihn mir bitte wieder. Du fragst wegen Asmussen*1104. Ich könnte mir denken, daß eine solche Aussprache sehr gut wäre. Einmal der Sache selbst wegen, weil es wichtig 1101 Dr. Clemens Münster, Leiter des Feuilletons im Bayerischen Rundfunk. - Am 1. November 1950 wurde das »neue Dogma« von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel durch Papst Pius XII. verkündigt. 1102 Vgl. den vorangehenden Br. 180. 1103 Der Aufsatz bezog sich vom Kontext her vermutlich auf das Mariendogma von 1950, lag aber nicht mehr bei. 1104 Hans Asmussen (21.8.1898, Flensburg, bis 30.12.1968, Speyer), führendes Mitglied in der protestantischen Bekennenden Kirche und Mitarbeiter an der Barmer Erklärung von 1934, Propst in Kiel, geriet nach dem Krieg in theologischen Gegensatz zu Karl Barth und näherte sich in ökumenischer Weise der katholischen Kirche. | ||
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