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Die Tübinger Sache macht mir viel Sorge.*227 Auch Du, lieber Josef! Aber, gelt, ich darf ruhig sein? Versprichst Du mirs? Wenn nur Koch innerlich gut und frei hindurchkommt, das sorgt mich am meisten; wenn's ihn nur innerlich nicht zu sehr mitnimmt! Leb wohl, und viele herzliche Grüße. Der letzte Brief freut mich jetzt noch. Hat St. Josef die Scheitaxt auch gebraucht?*228 Mach die Briefe auch immer gut zu, und nimm gute Umschläge. Hast Du die Kassette gekauft? Für Briefe und Bilder? Bitte, vergiß es nicht. Eine mit Vorlegeschloß, nicht mit eingebautem Schloß. Eberle ist in Wien an der Reichspost. Sein Buch in 2. Aufl. erschienen.*229 Nächstens erscheint eine Schrift von Karl über den Stand der Trennungsfrage.*230 - Darf ich Dir von Herder*231 einige Ansichtssachen schicken lassen? Nochmals viele Grüße, an Dein Mütterlein, an Herrn Knöpfler, den Herrn Stadtpfarrer natürlich nicht zu vergessen. Romano. 31. Brief vom 29.08.1913, Mainz. Mainz 29. Aug. 1913. Lieber Josef! Heute morgen dachte ich daran, Dir zu schreiben, da fand ich beim Ausgehen Deine Karte. Das war ein Stoß; nun tu' ich es gleich. Ich sitze hier in meinem Dachstübchen*232, seit acht Jahren bald wohne ich darin. Was hat das schon Wandlungen gesehen! Was ist hier schon gesprochen 227 Die Verurteilung des Tübinger Dogmatikers Wilhelm Koch wegen Modernismus stand bevor; Koch wurde tatsächlich 1916 entlassen. Vgl. Br.1; BL 83-86. 228 Der Zimmermann Josef wird ikonographisch mit seinen Handwerksgeräten abgebildet. Die Anspielung ist nicht zu enträtseln. 229 Josef Eberle war von 1913-16 Journalist an der Tageszeitung Reichspost und hatte das Buch Großmacht Presse 1912, 2. Aufl. 1913, vorgelegt. 230 Karl Neundörfer, Die Frage der Trennung von Kirche und Staat nach ihrem gegenwärtigen Stande, Mainz 1913. 231 Katholisches Verlagshaus in Freiburg i. Br. 232 Im Elternhaus, Gonsenheimerhohl 18 in Mainz. | ||
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