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Fronleichnamsfest: Verehrung des hl. Sakramentes [1924] 1. Nicht bloß heute am Feste des hochheiligen Fronleichnams unseres Herrn, auch sonst im Jahre wird das allerheiligste Sakrament des Altars viel verehrt: ein besonderer Sonntag im Monat ist ihm geweiht; in jeder Woche ist der Donnerstag ihm heilig. Häufig wird es zur Verehrung ausgesetzt oder in feierlicher Prozession getragen. So wird es wohl gut sein, wenn wir uns einmal zum Bewußtsein bringen, was denn die Kirche damit beabsichtigt. Warum veranlaßt uns die Kirche so oft, dieses Sakrament zu verehren? 2. Das werden wir besser erkennen, wenn wir uns klarmachen, wie sie denn dazu gekommen ist. Die Eucharistie ist immer in hohen Ehren gehalten worden. Denn allezeit, von den ersten Tagen der Kirche an bis heute, war man tief überzeugt, daß unter den sichtbaren Gestalten dieses Sakramentes der Leib des Herrn verborgen ist, der lebendige Heiland selbst, wie er in geheimnisvoller Weise unter uns wohnt. Allein man hat es nicht gleich in den ersten Zeiten in der gleichen Weise verehrt, wie wir es heute tun. Das hat sich erst allmählich herausgebildet. Man hat es nicht öffentlich zur Verehrung ausgesetzt. Im Gegenteil. In den ersten Jahrhunderten haben die Christen das heiligste Sakrament mit tiefem Geheimnis umgeben. Man hat von ihm nur in Bildern und Gleichnissen geredet. In den Katakomben sehen wir an den Wänden noch solche Bilder: da ist z.B. ein Körbchen mit Broten, ein | ||
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