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Ansprache am Ostermontag *34 Das Evangelium des heutigen Tages - es steht bei Lukas im letzten Kapitel, dreizehnten bis fünfunddreißigsten Vers - ist eins der schönsten im ganzen Jahr. Ein Bericht aus den ersten Stunden nach der Auferstehung des Herrn, als die Stimmung so geheimnisvoll war - wie wenn sich ein Gewitter verzieht; noch Dunkel ist, dann die Sonne durchscheint, dann wieder Dunkel wird, bis sie frei strahlend am Himmel steht. Am frühen Morgen gehen die Frauen aus dem Kreise der Jünger zum Grabe, um den Leichnam zu salben. Sie sind in Sorgen: Wer wird uns den Stein wegwälzen? Wie sie aber hinkommen, ist der Stein fort. Maria von Magdala, eine von ihnen, eilt zurück, berichtet Petrus und Johannes, und die gehen sofort mit ihr hinaus. Unterdes sind den andern Frauen, die am Grabe geblieben sind, Engel erschienen und haben ihnen gesagt: Er ist auferstanden! Nun machen auch sie sich auf und gehen in die Stadt zu den Jüngern, um ihnen Ereignis und Botschaft zu melden. Die Jünger hören es, es klingt ihnen aber wie ein Märchen. Unterdes kommen Petrus und Johannes zum Grabe und finden es leer. Da erwacht ihnen ein wunderbares Vertrauen, und sie kehren mit der Kunde heim. Maria von Magdala bleibt allein zurück, trauernd und suchend, da steht plötzlich Jesus neben ihr. Sie hält Ihn für den Gärtner und fragt, ob Er wisse, wo der Leichnam sei; Er aber ruft sie: Maria!, und sie antwortet in fassungslosem Glück: Herr! Sie ist die erste, die den Auferstandenen gesehen hat; und eilt mit der Botschaft heim. Bevor Maria angelangt ist, sind die beiden, von denen unser Evangelium berichtet, fortgegangen; nach Emmaus, vielleicht ihrem Heimatort. Sie sind von den Ereignissen der letzten Tage ganz erschüttert und suchen sich zurechtzufinden, sprechen über die Hoffnungen, die sie gehabt, und über den Zusammenbruch, der alles zerstört hat. Da geht auf einmal einer | ||
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