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Aus einem Jugendreich [1920/1921] Zur zweiten Auflage Anderthalb Jahr ist's her, da standen wir davor, dies Büchlein herauszugeben. Verleger und Herausgeber berieten nicht ohne einige Sorge, ob man's wohl mit einer herzhaften Auflage wagen könne. Wird die Mainzer Juventus den Jungen und Alten draußen bedeutsam genug sein, daß ein vernünftiger Verleger sich einen solchen Berg von roten Büchlein hinlegen kann? Nun kommt die fröhliche Nachricht, daß der Berg abgetragen ist, und höher aufgetürmt werden soll. Aber auch diesmal ist der Entschluß nicht ohne Bedenken, freilich sind sie anderer Art als damals. Die »Juventus«, von der das Büchlein erzählt, besteht nicht mehr. Die Jugendvereinigung, welche jetzt den Namen trägt, hat Geist und Form, wie sie hier zum Ausdruck kommen, abgelehnt und geht andere Wege. Das hat mich vor eine doppelte Frage gestellt. Einmal: Durfte das Büchlein überhaupt wieder herausgegeben werden? Schilderte es wirklich das, was es sollte, nämlich eine eigenwüchsige Verbindung grundkatholischen Geistes und alter Ortsüberlieferung mit dem Guten aus der neuen Jugendbewegung? Ich habe es sorgsam geprüft und glaube, kein Wort ändern zu müssen. Urteile so mancher verehrungswürdiger Persönlichkeiten, darunter solche von maßgebendster Seite, haben mich in dieser Überzeugung bestärkt. Der Sache nach darf es also bleiben, was es war. Es ist aber ganz aus der Wirklichkeit herausgeboren. Darf es deren Namen und Züge weitertragen, auch wenn diese nicht mehr besteht? Erst glaubte ich, es ganz umgestalten zu müssen; aber dann hätte es alle Farbe und Frische verloren. So soll es denn auch seine Gestalt bewahren, soweit es sich nicht nur darum handelte, einzelne Sätze oder Stücke klarer zu formen, wie das z.B. im Geleitwort | ||
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