Romano Guardini Online Konkordanz
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Nun laß Dich noch einmal grüßen - und Dir zum St. Martinusspiel*1091 gutes Gelingen wünschen. Bist Du schon richtig dabei?
Romano
Wie geht es eigentlich Anton Schorer*1092? Hat er schon Hochzeit gehabt?

179.
Brief vom 03.07.1950, München.
[Maschinenschriftlich bis auf den letzten Satz und die Unterschrift; Name im Vordruck]
Prof. Dr. Romano GuardiniMünchen, den 3. Juli 1950
Kunigundenstr. 51
Lieber Josef!
Da Hitze und Arbeit einen ausführlichen »manu propria« geschriebenen Brief unmöglich machen, möchte ich Dir diktierender Weise sagen, daß Dein Buch*1093 angekommen ist, und ich Dir dafür sehr danke.
Ich bin mit der Lektüre beschäftigt und freue mich über die schöne und eindringliche Art, wie Du die Frage behandelst. Du hast einen ganz eigenen Stil. Er schreibt nicht, sondern spricht. Und er spricht auch nicht in der Weise eines sachlichen Vortrags, sondern - mir kommt das gleiche Wort, das mir auch früher zur Charakterisierung Deiner Mitteilungsform gekommen war - in der Weise eines Tischgesprächs. Die Nebenbemerkungen und Parenthesen, die immer wieder auftauchen, sind genauso wichtig wie die Hauptgedanken; ja manchmal sind sie das eigentlich Lebendige. So fühlt sich der Leser gar nicht im Raum eines Buches, sondern in dem einer lebendigen Mitteilung.
Nur über das »Verehrter« in der Anrede bin ich immer wieder gestolpert. Ich meine, das müßtest Du in der nächsten Auflage streichen. Es richtet eine Distanz auf, die der großen Nähe des Textes widerspricht.

1091 Im Archiv Mooshausen hat sich ein kleines Theaterspiel Weigers über den hl. Martin von Tours erhalten; Guardini hatte, wie Weiger notiert, dabei dramaturgisch beraten.
1092 Dr. Anton Schorer war Domänendirektor auf Schloß Zeil; später wohnhaft in Eichstätt. Weiger traute ihn mit Mathilde Schorer.
1093 Josef Weiger, Der Leib Christi in Geschichte und Gegenwart. Mit einem Geleitwort von Romano Guardini, Würzburg (Werkbund) 1950.

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