Romano Guardini Online Konkordanz
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Mittel werden, und die Zwecke Zwecke; das Große groß und das Kleine klein gesehen werde. Das ist Aufbau und Kritik zugleich. Der Liturgieaufsatz*596 war ein solcher Versuch.
Dieser Tage kommt auch das Bild der Mutter. Wenn Du es rahmen lassen willst, so empfehle ich drei Finger breiten Rand zu lassen und eine ganz schmale schwarzbraune Holzleiste als Rahmen, vielleicht auch ein schmales rotgoldnes Leistchen. *
Noch besser ist es, wenn die Leiste direkt an das Bild angesetzt wird, also kein Papierrand
Auch lege ich zwei Vertreter »charaktervoller Scheußlichkeit« bei.*597 Sinds nicht feine Kerle?
Herzliche Grüße.
Dein R.
17./4./17.

73.
Brief vom 12.10.1917, Mainz.
Lieber Jos.
Der Bequemlichkeit wegen schreibe ich Stenographie.*598 Dein Mütterchen wird es Dir ja vorlesen.
Karl hat mir gestern von Deinem Heim erzählt.*599 Ich hab ihn recht darum beneidet, daß er bei Dir sein konnte. Ich hätte gar sehr Verlangen zu euch zu kommen. Aber daran ist vorerst nicht zu denken. Karl wird Dir erzählt haben, daß ich versetzt wurde, an den Posten in die Militärseelsorge
596 Die Liturgie und die psychologischen Gesetze des gemeinsamen Betens. Ein Beitrag zur religiösen Sozialpädagogik, in: Pharus 8,4 (1917), 241-255 (M 15).
597 Nicht erhalten.
598 Der einzige Brief Guardinis, der in Stenographie geschrieben ist; Fremdwörter und Eigennamen sind ausgeschrieben (hier kursiv gesetzt).
599 Weiger war ab 3. Oktober 1917 als Pfarrer nach Mooshausen im Allgäu versetzt, wo er bis zu seinem Tode am 24. August 1966 blieb. Maria Knoepfler führte ihm den Haushalt; Vater Martin Knöpfler lebte ebenfalls dort, da die Aumühle verkauft worden war, siedelte aber vor seinem Tod im Juni 1927 noch in das Altersheim in Wangen um.

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