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Neue Jugend und katholischer Geist Der Mainzer Juventus zu eigen [1920] Der dies geschrieben hat, ist nicht leichten Herzens darangegangen, zu sagen, was einmal gesagt werden muß. Es könnte scheinen, als wäre er dem feind, was ihm in Wahrheit doch so teuer ist, der neuen Jugend. So soll am Anfang stehen, daß er sie aus ganzer Seele liebt, diese herrliche Woge jungen Lebens, die aus lang verschütteten Tiefen bricht. In Stunden der Sorge um Volk und Land sucht er sie im Geist, und schöpft neue Zuversicht aus ihr. Denn er ist überzeugt, unaussprechlich gütige Verheißung liegt darin, daß gerade in diesen Jahren eine so machtvolle Flut neuen Lebens heranschwoll. In ihr ist die Zukunft bereit, ja schon verborgene Gegenwart für jeden, der sie näher kennt. Aber gerade weil sie ihm so teuer ist, weil er sich so lang und tief mit ihr hat auseinandersetzen müssen, weil er das kostbarste Erbe der vergangenen Jahre in ihr sieht, darum muß er sagen, was Unwahres in ihr ist. Ja, Unwahres. Mit Absicht ist das Wort ausgesprochen, ist doch Wahrhaftigkeit der neuen Jugenderhebung edle und leidenschaftliche Losung. Und nun zur Sache! I. eben und Schaffen der letzten Jahrzehnte war arm an Seele. Rechnung, Betrieb, Maschine bestimmten alles. Diese Art muß wohl dem Geisteszustand der Zeit entsprochen, ihm zum mindesten nicht allzu sehr widersprochen haben, wurde sie doch von ihm geschaffen, gutgeheißen, wenigstens ertragen. Sie verfestigte und entwickelte sich nach den ihr innewohnenden Gesetzen, wie es | ||
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