Romano Guardini Online Konkordanz
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versucht in das Geheimnis des Herrn. Nun stehen wir vor seinem Innersten:
Wenn Jesus Sich in sich selbst zurückwendet, begegnet er dem Vater. Wenn Jesus mit Sich selbst zu Rate geht, vernimmt Er des Vaters Wort. Wenn Er sein Ohr in den Augenblick richtet, so spricht der Wille des Vaters sich Ihm zu. Und dieser Wille ist der Vater selbst: und im Vernehmen dieses Willens ist Er in der Liebe mit dem Vater eins.
Jesu Speise ist, den Willen des Vaters zu tun. Jesu Leben ist, in diesem Willen zu sein. Seine Freude und sein Friede ist des Vaters Nähe.
Aber sie ist nicht nur Nähe, sondern Einheit.

Zeit und Ewigkeit

"Ehe denn Abraham ward, bin Ich."
Johannes 8,58
Unsere Betrachtungen haben immer tiefer in das Geheimnis Christi einzudringen gesucht. Wir haben von der Gestalt seines Daseins gesprochen; von dem Geheimnis, das Ihn umwitterte; von seinem Heilen, und was dessen Sinn war; von seiner Einsamkeit; von seinem Stehen im Willen des Vaters und seiner Nähe zu diesem. Nun wollen wir das Letzte zu sagen versuchen.
Will man das entscheidende Wort vernehmen über das, was Jesus war, so muß man zu Johannes gehen. Auch die anderen Evangelisten berichten Kostbares von Ihm. Was sie erzählen, steht in einer reinen Gegenwärtigkeit da, innig nahe. Sie haben am frühesten geschrieben; sie geben den zeitnächsten Eindruck - aber gibt der nächste Blick immer das vollste Bild? Geht er

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