![]() | Treffernummer: |
| < | Seite 68 | > |
Die Vorsehung Dieser Versuch faßt das Problem der Vorsehung nicht in seiner ganzen Breite, sondern nur unter einem bestimmten Gesichtspunkt ins Auge, nämlich als Frage, was Jesus in der Bergpredigt unter der Vorsehung verstanden hat. Damit fallen andere, ebenfalls wichtige Probleme aus der Erörterung heraus. Einmal, wie weit die Vorsehung sich schon aus dem Herrentum Gottes ergebe, sobald dessen Regierung sich nicht auf die Natur, sondern auf den Menschen richtet. Ferner die Frage nach der Vorsehung, soweit sie reine Gnade ist und vor allem Tun des Menschen aus der freien Liebe Gottes hervorgeht. Was uns hier beschäftigen soll, ist jene eigentümliche Beziehung, in welche das Wort Mt 6,33 die Vorsehung zur gläubigen Gesinnung des Menschen bringt. Abgesehen von dem Wunsch, zu sehen, was Jesus hier meint, hat unsere Überlegung eine weitere Absicht: zu zeigen, wie Offenbarung und irdische Wirklichkeit einander begegnen, sobald beide in ihrem vollen und reinen Sinn gesehen werden. I. In Jesu Verkündigung ist eine Botschaft besonders bedeutungsvoll: die von der Vorsehung, mit welcher der Vater im Himmel das Leben der Menschen umfaßt. Der Herr spricht so eindringlich von ihr, daß man fühlt, wie sehr sie Ihm am Herzen liegt. Das geschieht vor allem in der Bergpredigt, wo er die Hörer mahnt, sich nicht um Speise und Kleid zu sorgen, sondern auf den Vater im Himmel zu vertrauen; wenn der die Vögel nähre und die Blumen kleide, werde es ihm noch viel wichtiger sein, den Menschen, die nicht nur seine Geschöpfe, sondern seine Kinder sind, zu geben, wessen sie bedürfen (Mt 6,25–33). | ||
| < | Seite 68 | > |