Romano Guardini Online Konkordanz
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- Nun höre. Ich habe gleichzeitig mit diesem Brief an Dich abgeschickt ein Exemplar horae diurnae, mit Rottenburger Proprium*171. Ich würde es so gern Deinem Mütterchen schenken. Darf ich? - Auch liegt eine Anleitung und eine Psalmenübersetzung bei. Sie kennt das Missale, da wäre ihr Prim und Komplet und später die anderen Horen sicher eine liebe Ergänzung.*172 Und gar so gern würde ich es sein, der ihr das Mittel gäbe, das zu vollbringen, an das ich nur mit tiefer Ehrfurcht denken mag. Aber Du mußt sicher sein, daß ich nicht den leisesten Widerspruch habe, wenn Du ganz nach Deinem Urteil über diese Sache verfügst.
Nun leb wohl. Ich schreibe bald wieder. Wenn Dirs zu viel wird, mußt Du's halt sagen.
Dein Romano.
Wie ists übrigens mit dem Kommen nach Ostern? Ich hoffe sehr darauf! Wenns nur 8 Tage sind. Dein Vater hat mir einen prächtigen Brief geschrieben und mich für die bessere Jahreszeit eingeladen.
Die Geschäftsangelegenheit ist gut abgelaufen. Nur ist jetzt Vater und Bruder krank. Nun, das wird auch vorbei gehen. Gott sei Dank, daß es gut ging!


171 Stundenbuch oder Brevier der Priester, mit den Eigenfesten der Diözese Rottenburg.
172 Missale: Meßbuch; Prim, Komplet, Horen: Stundengebete im Brevier.
21.
Brief vom 15.03.1913, Freiburg.
Freiburg 15.III.13.
Mein lieber Freund!
Zum Namenstag wünsche ich Dir aus ganzem Herzen alles Gute!*173 Und ich bringe Dir auch etwas dazu, das Dir, hoff ich, gefallen wird.*174 Gleichzeitig mit diesem Brief schicke ich Dir ein Bildchen: »Der Gang nach Emmaus« von Fugel*175. Ich habs recht lieb gewonnen. Wie die Jünger
173 Fest des hl. Joseph am 19. März.
174 Es könnte sich handeln um den Aufsatz Guardinis: Die Grundlagen des Sicherheitsbewußtseins in den sozialen Beziehungen, in: Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland 152 (München 1913), 687-702 (M 4).
175 Gebhard Fugel (1863, Oberklöcken/Ravensburg, bis 1939, München), Maler. Werke: »Christus heilt die Kranken« (1885 in München ausgestellt); »Kreuzabnahme« (Münchner Jahresausstellung 1890); »Abendmahl« (Große Berliner Ausstellung 1894/95); Ausmalung der St. Josephskirche in München; in der Bibliothek Mooshausen: Der Heilige Kreuzweg. Mit Wiedergaben der Fresken von Prof. Gebhard Fugel in der zerstörten St.-Josephs-Kirche zu München, München 1950«, mit einer Widmung des Autors P. Manfred Hörhammer an Weiger: »25 Jahre Freundschaft u. Priestertum. Nächst Ihm, wie hätte ich diese 25 Jahre ohne Dich u. Romano geschafft. - - - August 1929-54 Manfred«.) Fugel malte Maria Knoepfler als hl. Caecilia in Wangen (Deckenfresko in der Spitalkirche) und als Kopfporträt (Ölgemälde, Mooshausen), außerdem porträtierte er Guardini in einer Bleistiftzeichnung (undatiert, 10er Jahre).

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