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Bitte bei Gelegenheit um die Films. Die Skizze zum Vortrag liegt bei. Zugleich schicke ich den Parsifal-Text und einige Noten.*256 Sicher wird der Dirigent vom Liederkranz*257 so freundlich sein und sie Dir auf seinem Klavier vorspielen, damit Du einen Begriff von der Musik bekommst. 33. Brief vom 24.10.1913, Carsbach-Sonnenberg (Elsaß). (auch 25.10.1913) Carsbach-Sonnenberg (Elsaß)*258 24. Okt. 13. Lieber Josef! Für Deinen lieben Brief meinen Dank. Er wird sich mit dem meinen gekreuzt haben. (Den hast Du doch bekommen, nicht?) Er hat mich sehr gefreut -, weißt Du was besonders Eindruck auf mich gemacht hat? Daß Du mich an etwas gemahnt, daß Du mir eine Warnung gegeben hast. Das war das erste mal im Brief; und diesmal in Wangen zum erstenmal mündlich. Hab Dank dafür. Und glaubs mir, wenn Du Dich entschließen könntest, mir öfters etwas zu sagen, mich auf etwas aufmerksam zu machen -, Du tätest mir viel Gutes damit. Deiner Mahnung, den Verstand nicht alles beherrschen zu lassen, kommt etwas in mir selbst entgegen. Gerade jetzt, da ich ganz in wissenschaftlicher Umgebung lebe, merke ich immer klarer, wie anders ich bin. Anfangs bedrückte es mich; ich kam mir minderwertig vor. Jetzt bin ich ruhig. Ich sehe klarer, was ich bin und soll. Die Wissenschaft ist nicht das Höchste, nicht einmal innerhalb des Irdischen. Ein Gelehrter in dem 256 Weder Skizze noch Noten sind erhalten; in der Bibliothek Mooshausen befinden sich jedoch die reclam-Ausgaben von Richard Wagners Texten: Parsifal. Ein Bühnenweihfestspiel, Mainz/Leipzig (B. Schott) o. J. mit dem Stempel »Musikhaus Carl Ruckmich, Freiburg i. Br.«; Lohengrin; Tristan und Isolde, beide Leipzig (Breitkopf und Härtel) o. J.; Tannhäuser, Der fliegende Holländer, beide Berlin (Adolph Fürstner) o. J. Außerdem befindet sich in der Bibliothek: Wolfram von Eschenbach, Parzival, neu bearbeitet von Wilhelm Hertz, Stuttgart/Berlin (Cotta) 1914. 257 »Liederkranz« hießen die allerorts üblichen Männer-Gesangsvereine. 258 Das Elsaß war von 1871 bis 1918 deutsch; Guardini besuchte dort zu einem unbekannten Zeitpunkt Colmar mit Grünewalds Isenheimer Altar; vgl. Br. 34. | ||
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